Laufendes Projekt

JZF | Jüdisches Zentrum Fraenkelufer

JZF | Jüdisches Zentrum Fraenkelufer

Gemeinde-, Kultur- und Bildungszentrum mit Kita am historischen Standort der Synagoge am Kottbusser-Ufer (heute Fraenkelufer)

108 Jahre nach Einweihung der „Synagoge am Kottbusser-Ufer“, 86 Jahre nach deren schwerer Beschädigung während der Reichspogromnacht und 65 Jahre nach dem Abriss der Überreste des Haupthauses soll an dem historischen Standort zwischen Fraenkelufer und Kohlfurter Straße ein neuer Ort jüdischen Lebens im Herzen von Berlin entstehen.

Mit dem Widererstarken jungen jüdischen Lebens in Deutschland, in Berlin und in Friedrichshain-Kreuzberg besteht Bedarf an einem sicheren Ort für jüdische Gemeinschaft und Kultur, um sich zu organisieren, sich zu präsentieren und aktiver Teil der Stadtgesellschaft zu werden.

In den letzten Jahren kann stadtweit ein Anstieg an jüdischen Initiativen, Geschäften und Einrichtungen beobachtet werden, wie Restaurants, Modelabels, Filmfestivals und Tech-Start-Ups, aber auch Netzwerktreffen und andere Formen des privaten und professionellen Austauschs.

Die Anzahl an Initiativen und Veranstaltungen, die sich mit aktueller jüdischer Identität, Kultur und Kunst in Berlin und in Deutschland – jenseits der wichtigen und notwendigen Thematisierung des Holocaust und Antisemitismusbekämpfung – auseinandersetzen, nimmt also stetig zu.

Während für die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Auseinandersetzung mit der deutschen Verantwortung für die Opfer der Nationalsozialisten richtigerweise ein breites Angebot an Orten und Veranstaltungen etabliert ist und weiter ausgebaut wird, mangelt es an Orten, die Raum für die Entfaltung jüdischen Lebens im Hier und Jetzt bieten, sich mit aktuellen Tendenzen und lokalen jüdischen Perspektiven auf das jetzige Geschehen in Berlin, Deutschland und international beschäftigen.

Mit dem vorliegenden Verfahren soll nun dem dringenden Bedarf für ein neues Jüdisches Zentrum in Friedrichshain-Kreuzberg begegnet werden. Ziel des 1-phasigen Realisierungswettbewerbs ist daher die Findung von überzeugenden baulichen Konzepten, um sowohl architektonisch als auch funktional an die Geschichte der Synagoge als ein soziokulturelles Zentrum jüdischen Gemeinschaftslebens im südöstlichen Berlin anzuknüpfen, das von der Begegnung des traditionsreichen deutschen Judentums mit jüdischer Einwanderung sowie derer nicht-jüdischen urbanen und kulturellen Umwelt geprägt war. Entstehen soll ein neues jüdisches Gemeinde- und Kulturzentrum mit einer Kindertagesstätte mit einer Bruttogrundfläche von rund 3.500 m2 in einem oder mehreren Baukörpern und qualitativ hochwertigen Freianlagen, welches nicht nur ein Ort der Erinnerung sein soll, sondern auch Raum für zeitgenössische, jüdische Kultur, Kunst und Bildung sowie Begegnung und Dialog bieten wird.

Die stilsichere räumliche Fassung des umfassenden und anspruchsvollen Funktions- und Raumprogramms stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Die Komplexität wird durch die Ansprüche an die Sicherheit der Nutzer:innen und der Gebäude(-teile) bei zeitgleicher Repräsentanz und Zugänglichkeit sowie durch die Lage – eingebettet zwischen Wohnbebauung und Schulnutzungen, beide mit ihren jeweiligen Bedarfen, die Berücksichtigung finden sollen – zusätzlich erhöht.

Ziel muss eine integrierende Planung sein, die der hohen Bedarfsdichte Rechnung trägt und die vielschichtigen Belange und Anforderungen der Akteure vor Ort mit allem nötigen Respekt behandelt. Die Fläche des Schulhofes der Gustav-Meyer-Schule sollte, so weit es die Bearbeitung der Aufgabe zulässt, berücksichtigt werden.

Entstehen soll ein Zentrum, welches zeitgenössischem jüdischen Leben in seiner kulturellen Diversität ein zukunftsweisendes Zuhause bieten kann. Ein sicherer Hafen, ein safe space, der die leider weiterhin hohen und notwendigen Anforderungen zum Schutz jüdischer Einrichtungen erfüllt und gleichzeitig seine Türen allen Interessierten und Wohlgesonnenen öffnet.

Das bzw. die neu zu planenden Gebäude sollen Maßstäbe setzen in Sachen sozialer, ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit und als Beispiel gelungener Architektur der Unterbringung einer Reihe unterschiedlicher Nutzungen dienen. Dabei soll in angemessener Form an den historischen Ort der Synagoge Fraenkelufer angeknüpft und erinnert werden. Die Vision besteht darin ein lebendiges Zentrum zu schaffen, selbstbewusst mit einer guten Portion Chuzpe und gleichzeitig niedrigschwellig, offen für alle und auf Austausch, Lernen, Kunst und Kultur ausgerichtet.

Facts

  • Ort000000000000 Zwischen Kohlfurter Straße 38 und Fraenkelufer 9, 10999 Berlin-Kreuzberg
  • Nutzung00000000Jüdisches Gemeindezentrum und Kindertagesstätte
  • BGF00000000000Ica. 3.500 m2
  • Planungsgebiet00ca. 2.600 m2
  • Planungsrecht000nach Baunutzungsplan und § 34 BauGB

Ort

Berlin

Auftraggeber:in

Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e.V.
begleitet von der
Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH

Verfahren

1-phasiger nicht-offener Realisierungswettbewerb mit freiraumplanerischen Ideenteil nach RPW mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb

Projektzeitraum

08/2024-01/2025

Wettbewerbssumme

140.000,00 EUR zzgl. der ges. gelt. USt.

Ansprechpartner:in

Sophie Mertin
mertin@c4c-berlin.de

Termine

  • Teilnahmewettbewerb
    14.08.2024 - 13.09.2024
  • Preisgerichtskolloquium
    20.09.2024
  • Prüfung der TN-Anträge bis
    27.09.2024
  • Ausgabe der Auslobung/Beginn der Bearbeitungszeit
    08.10.2024
  • Teilnehmendenkolloquium mit Ortsbegehung
    15.10.2024
  • Abgabe der Arbeiten
    10.12.2024
  • Abgabe der Modelle
    13.12.2024
  • Preisgerichtssitzung
    15.01.2025

Teilnehmende

  • Auer Weber Assoziierte GmbH, Stuttgart mit grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner part mbb, Freising
  • D/FORM Gesellschaft für Architektur + Städtebau mbH, Berlin mit Simons & Hinze Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
  • DFZ Architekten, Hamburg mit Y-LA Ando Yoo Landschaftsarchitektur, Hamburg
  • FRÖLICHSCHREIBER Architekten GmbH, Berlin mit boye und bode Landschaftsarchitektur, Berlin
  • Georg Scheel Wetzel Architekten GmbH, Berlin mit Dietz & Partner Landschaftsarchitekten, Elfershausen
  • GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin mit Man Made Land GbR, Berlin
  • H|G Hähnig | Gemmeke Architekten & Stadtplaner Partnerschaft mbH, Tübingen
  • hope Architekten, Hamburg + Johannes Arolt Architekt, Berlin mit 317 Stadt und Freiraumplanung, Landsberg
  • HPP Architekten GmbH mit +grün GmbH
  • Kuehn Malvezzi Associates GmbH, Berlin mit Atelier Le Balto, Berlin
  • Lorber Paul Architekten GmbH, Köln mit studio grüngrau GmbH, Düsseldorf
  • LXSY Le Roux Sichrovsky Architekten PartGmbB, Berlin mit Birgit Teichmann GmbH LandschaftsArchitektin, Berlin
  • Manuel Herz Architects, Basel mit Studio Vulkan, Zürich
  • Peter W. Schmidt + Assoziierte GmbH & Co. KG, Pforzheim mit FUGMANN JANOTTA PARTNER, Berlin
  • SCOPE GmbH, Stuttgart mit schöne aussichten landschaftsarchitektur Blank | Soyka PartGmbB, Kassel
  • Staab Architekten GmbH, Berlin mit LOIDL Landschaftsarchitekten, Berlin
  • TSSB architekten, Dresden mit Blaurock Landschaftsarchitektur, Dresden
  • W&V Architekten GmbH, Leipzig/Berlin mit bbz Landschaftsarchitekten berlin GmbH, Berlin

Preisgericht

Fachpreisrichter*innen

Prof. Donatella Fioretti, Architektin, Berlin
Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Stadtplaner, Berlin / Leipzig
Prof. Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin, Stuttgart
Prof. Ulrike Lauber, Architektin, Berlin
Tobias Micke, Landschaftsarchitekt, Berlin

Sachpreisrichter*innen

Andreas Geisel, Vertreter des Kuratoriums zum Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer, Berlin
Clara Herrmann, Bezirksbürgermeisterin Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin
Dr. Dekel Peretz, Vorsitzender Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e.V., Berlin
Prof. Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin

Ständig anwesende stellvertretende Fachpreisrichter*innen

Anath Wolff, Architektin, Berlin
Lioba Lissner, Landschaftsarchitektin, Berlin
Prof. Jost Haberland, Architekt, Berlin

Ständig anwesende stellvertretende Sachpreisrichter*innen

Dr. Christian von Oppen, Leitung der Stabstelle Architektur, Stadtgestaltung, Planung, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin
Florian Schmidt, Bezirksstadtrat für Bauen, Planen, Kooperative Stadtentwicklung, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Markus Frenzel, Vertreter des Kuratoriums zum Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer, Berlin
Nina Peretz, Vorsitzende Freunde der Synagoge Fraenkelufer e.V., Berlin

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