Laufendes Projekt
DFB | Vereinsheim 2.0
Moderne Vereinsheime gehören zur Zukunftsfähigkeit unserer Fußball- und Sportvereine.
Sie sind wesentlicher Teil einer funktionalen Sportanlage, aber auch Lernorte für Schulkooperationen, Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, generationenverbindende Orte unserer Gesellschaft und Demokratie, letztlich ein Stück Heimatort der Region.
Das Thema Sportinfrastruktur ist für den DFB ein wesentliches, zumal der Investitionsstau in der gesamten deutschen „Sportinfrastruktur“ seit Jahrzehnten bekannt ist und aktuell auf ca. 31 Milliarden € geschätzt wird. (Quelle: DOSB, Expertise 2025).
Der DFB erhebt – gemeinsam mit dem DOSB – seine politische und gesellschaftliche Stimme hierzu sehr klar.
Maßgeblich zu dieser Situation beigetragen hat, dass es nach dem Auslaufen der von 1960 -1975 von der Bundesregierung aufgelegten „Goldenen Pläne Sport“ keine nennenswerten Initiativen mehr für Sportinfrastruktur gab. Einzige Ausnahme war der sogenannte „Goldene Plan Ost“, der die Sportinfrastrukturförderung des Bundes von 1992-2007 gezielt in den neuen Bundesländern fortsetzte.
Im Bereich „Vereinsheime“ bedeutet dies, dass zahlreiche Immobilien sprichwörtlich „in die Jahre gekommen“ sind und der DFB eröffnet Ihnen als Systembauunternehmen mit dem vorliegenden Ausschreibungsverfahren die Möglichkeit, Teil eines zukunftsweisenden Projekts zur Stärkung des Vereinsfußballs in Deutschland zu werden. Ziel ist es, durch innovative und serielle Systembaulösungen den Neubau von Vereinsheimen bundesweit effizienter, wirtschaftlicher und nachhaltiger zu gestalten.
Das Thema Vereinsheime betrifft den Fußball im Besonderen: im Vergleich zur Gesamtheit aller Sportvereine, bei der ca. 60 % öffentliche und nur ca. 40 % eigene Vereinsheime nutzen (Quelle: Sportentwicklungsbericht 2022), besitzen Fußballvereine zu über 70 % eigene Vereinsheime, lediglich 20 % nutzen öffentliche Immobilien, und weniger als 10% haben gar kein Vereinsheim zur Verfügung.
Und wie groß die Sorgen im Fußball sind, zeigen neueste Daten, bei den über 50 % der Vereine dringenden Handlungsbedarf angeben; und ca. 1.000 Vereine kurz- bis mittelfristig einen kompletten Neubau als Bedarf anmelden. (Quelle: DFB/SLC-Umfrage, 2024).
Der DFB ist als mitgliederstärkster deutscher Sportfachverband eine gesellschaftliche Institution und eines der größten sozialen Netzwerke Deutschlands. Er besteht de facto aus 27 Mitgliedsverbänden, Aufbau und Struktur gleichen einer Pyramide. An deren Spitze steht der DFB e.V., der seinen Sitz auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main hat. Dem DFB. e.V. gehört die 100-prozentige Tochtergesellschaft, die DFB GmbH & Co. KG an. Die Mitglieder des DFB sind die DFL sowie die fünf Regionalverbände Nord, West, Süd, Südwest und Nordost. Die Regionalverbände setzen sich aus 21 Landesverbänden zusammen, die ihrerseits in Bezirke beziehungsweise Kreise gegliedert sind. Denen wiederum die Vereine mit ihren mehr als 8 Millionen Mitgliedern und 24.000 Vereinen angehören.
Aus einer Formwandlung der DFB GmbH und der Ausgliederung der wirtschaftlichen Aktivitäten aus dem DFB e.V. ist im Januar 2022 die DFB GmbH & Co. KG hervorgegangen. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft des Deutschen Fußball-Bundes bündelt die neue Gesellschaft seine wirtschaftlichen Aktivitäten und digitalen Geschäftsfelder.
Neben politischen Forderungen hat der DFB in den zurückliegenden Jahren bereits konkrete Handlungsempfehlungen im Bereich Sportplatzbau- und pflege, Modernisierung technischer Einrichtungen, wie z.B. Flutlichtanlagen für seine Vereine herausgegeben. Ein entsprechendes Vorgehen soll nun auch für den Bereich der Vereinsheime erfolgen. Unter einem „Vereinsheim“ werden dabei sowohl „Funktions-“, als auch „Sozialräume“ verstanden, also Umkleiden und Duschen, ebenso, wie Meetingräume und Vereinsgastraum.
Mit Blick auf die öffentliche Finanzierung der Sportinfrastruktur, ist die zusätzliche Bundes-Milliarde für den Sport ein erster Schritt in die richtige Richtung. „Mit der im Koalitionsvertrag verankerten Bundesmilliarde für den Sport und durch die Mobilisierung der Mittel aus dem Investitions-Sondervermögen des Bundes mit Verteilung über die Länder und Kommunen muss es gelingen, in den nächsten Jahren zusätzlich und jährlich eine Milliarde für die Sportinfrastruktur in Deutschland zu investieren“ (Quelle: DOSB, 08/2025).
Der DFB wird im ersten Halbjahr 2026 daher ein Handbuch für alle Vereine, die Bedarfe bei der Sanierung und Modernisierung ihrer Vereinsheime haben, herausgeben. Teil dieses Handbuches wird eine „Funktionale Leistungsbeschreibung“ sein, die alle notwendigen Räume und Einrichtungen eines modernen, zukunftsfähigen Vereinsheimes darlegt.
In Ergänzung wird der DFB in der zweiten Jahreshälfte 2026 für alle Vereine, bei denen Bedarf für einen Neubau ihres Vereinsheims entsteht einen Katalog mit qualitätsgeprüften, preisgebundenen Angeboten von „Mustervereinsheimen“ in verschiedenen Größen mit Möglichkeiten der räumlichen Konfiguration und gebäudetechnischen Ausstattungsvarianten herausgeben. Vom „kleinen Dorfverein“ mit einem Fußballplatz, bis zum Großstadtverein mit einer Mehrplatzanlage finden alle konkrete Musterplanungen mit Preisangeboten.
Zur Sicherstellung der Förderfähigkeiten, der Qualität, Nachhaltigkeit, Robustheit und nicht zuletzt, um den Vereinen komplexe planerische und administrative Arbeit abzunehmen, organisiert die DFB GmbH & Co KG einen EU-weit ausgeschriebenes Verfahren für interessierte und qualifizierte Bauunternehmen im Bereich serielles, modulares Fertigbauen in Holzbauweise. Die Gewinner des Ausschreibungsverfahrens wird der DFB in einen Katalog aufnehmen, der insbesondere den Vereinen des DFB e.V., aber auch weiteren im DOSB angeschlossenen Sportvereinen und allen kommunalen Institutionen als konkrete Handlungsempfehlung zugänglich gemacht wird.
Die Vereine unterscheiden sich erheblich in ihrer Struktur, ihrer Mitgliederzahl, Anzahl an Mannschaften und Spielfeldern sowie in ihren örtlichen Rahmenbedingungen. Aus diesem Grund können konventionelle Einheitslösungen den vielfältigen Anforderungen nicht gerecht werden. Gesucht werden daher modulare, skalierbare und architektonisch hochwertige Lösungskonzepte, die flexibel an unterschiedliche Vereinsgrößen und Bedarfe angepasst werden können.
Durch die wiederkehrenden Anforderungen, und die Nutzung der Möglichkeiten des seriellen, modularen Bauens werden für die einzelnen Vereine Kostensicherheit, kurze Planungs- und Bauzeiten, und flexible, nachhaltige Lösungen geschaffen.
Die vorliegende Ausschreibung richtet sich daher an Systembauunternehmen in Kooperationen Planer:innen, die innovative, skalierbare und wirtschaftliche Systembaulösungen entwickeln, die flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen von Fußballvereinen anpassbar sind.
Grundlage ist eine funktionale Leistungsbeschreibung (FLB), auf deren Basis die teilnehmenden Bieter eigenständig und kreativ Lösungsvorschläge erarbeiten.
Von den Bietern wird erwartet, dass sie belastbare Systemlösungen vorschlagen, die nicht nur funktional und architektonisch überzeugen, sondern auch hinsichtlich ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit zukunftsfähig sind.
Zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Auswahl bewertet ein Bewertungsgremium die eingereichten Angebote anhand klar definierter Kriterien: Qualität, Wirtschaftlichkeit sowie Nachhaltigkeit (ökonomisch, ökologisch, sozial). Die besten Angebote werden im Rahmen der Mehrfachrahmenvereinbarung berücksichtigt. Die Berücksichtigung regionaler Lieferketten stellt dabei einen weiteren Vorteil dar.
Teilnahmewettbewerb
Die Teilnahmefrist ist am 31.10.2025 um 12 Uhr abgelaufen. Wir danken für die zahlreichen Bewerbungen!
