CC2 | Checkpoint Charlie

Anlass und Ziel

Die ehemalige Grenzübergangsstelle an der Friedrichstraße ist unter dem Namen ‚Checkpoint Charlie‘ ein weltbekannter Ort im Herzen Berlins. Seine besondere Geschichte wird heute vor Ort durch ein vielfältiges Angebot an historischen Elementen und Versatzstücken thematisiert. Nach einem Wettbewerb im Jahr 1992 wurde der ehemalige Grenzkontrollpunkt in weiten Teilen bereits bebaut. Die Flächen im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens sind jedoch bis heute Brachfläche und werden durch Einrichtungen mit Bezug zur Geschichte des Ortes provisorisch genutzt.

Das Land Berlin und der Projektentwickler Trockland Management GmbH möchten die historisch bedeutenden Grundstücke beidseits der Friedrichstraße entlang der Zimmerstraße als letztes Element des Mauergedenkkonzeptes anspruchsvoll gestalten. Ziel ist es, einen besonderen Ort des Erinnerns zu entwickeln, der aber auch alltagstauglich ist. In diesen Prozess ist auch die Stiftung Berliner Mauer stark eingebunden.

Für die Entwicklung des touristisch stark frequentierten Areals gibt es ein weitgehend abgestimmtes Nutzungsprogramm, dessen städtebauliche Qualifizierung in diesem Verfahren geprüft werden soll. Besonderes Augenmerk soll darauf liegen, die historische Blockrandbebauung der Friedrichstadt an dieser Stelle zu durchbrechen, um eine städtebauliche Zäsur im Stadtraum zu erreichen. In der näheren Umgebung gibt es bereits Beispiele für eine solche Durchbrechung der früher angedachten kritischen Rekonstruktion der historischen Friedrichstadt, wie bspw. das GSW-Hochhaus oder der neue Springer-Bau. Das Workshopverfahren ist dem Realisierungswettbewerb für das Westgrundstück vorgelagert und soll die städtebaulichen Vorlagen für die spätere architektonische Umsetzung liefern. Gleiches gilt für das Ostgrundstück, welches jedoch keinen Realisierungswettbewerb durchlaufen wird.

Während für das östliche Grundstück eine Bebauung mit der Nutzung als ‚Hard Rock Hotel’ geplant ist, steht beim westlichen Grundstück das museale Gedenken in einer der zentralen Lage angemessenen Nutzungsmischung im Fokus. Dort soll ein Museum einschließlich einer öffentlich nutzbaren Freifläche, ebenso wie Wohnen sowie Büronutzungen, Einzelhandel und Gastronomie entstehen.

Die Geschichte des Ortes soll neben dem Museum besonders in einer öffentlich zugänglichen Freifläche mit Ausstellungselementen und durch eine Dokumentation des originalen Mauerverlaufs erlebbar sein.

Auf dem ca. 5.717 qm großen Grundstück im Westen soll auf 26.000 qm Geschossfläche ein urbaner Nutzungsmix aus dem Museum, einer Wohnnutzung, Einzelhandel, Gastronomie und Büros entstehen, das ca. 3.364 qm große Ostgrundstück soll Heimat für das Hard Rock Hotel mit einer Geschossfläche von ca. 23.500 qm werden.

Die Aufgabensteller, die Trockland GmbH und das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, möchten mit diesem Verfahren herausragende städtebauliche Konzepte erlangen, die überzeugend auf die komplexen Anforderungen des Erinnerns eingehen, als auch überzeugende Lösungen für die innerstädtische Nutzungsdichte aufzeigen. Diese sollen sowohl für Berliner*innen, als auch für internationale Gäste eine Attraktion bieten. Wichtiger Bestandteil des Verfahrens wird die enge Verzahnung mit dem parallel laufenden Partizipationsprozess. Das Workshopverfahren soll die Empfehlungen von Fachexperten und der Öffentlichkeit aufgreifen und berücksichtigen.

Verfahren

Das städtebauliche Workshopverfahren wird als Parallelmehrfachbeauftragung mit 7 beauftragten Planern durchgeführt. Die Honorierung erfolgt nach Merkblatt Nr. 51: Städtebaulicher Entwurf als besondere Leistung in der Flächenplanung (Anlage 9 HOAI 2013).

Ort

Berlin

Auftraggeber:in

Trockland IX Real Estate West GmbH

Verfahren

Nichtoffener Realisierungswettbewerb in zwei Phasen mit vorgeschaltetem Workshopverfahren

Projektzeitraum

06/2018-08/2018

Wettbewerbssumme

Die Teilnahme am Workshopverfahren wurde pauschal mit 20.000 € honoriert. Der Anspruch auf Honorierung besteht nur bei Abgabe einer beurteilungsfähigen Entwurfsarbeit entsprechend der definierten Leistungsbestandteile.

Termine

  • Ausgabe der Unterlagen
    Freitag,1. Juni 2018
  • Auftaktkolloquium in Berlin
    Montag, 4. Juni 2018, 9:30 Uhr
  • Themenabend im Rahmen des Partizipationsprozesses
    Montag, 4. Juni 2018, 18.00 Uhr
  • Rückfragenkolloquium
    Montag, 11. Juni 2018
  • Zwischenkolloquium
    Mittwoch, 04. Juli 2018, vormittags
  • Zwischenkolloquium Workshop Partizipationsprozesses
    Mittwoch, 04. Juli 2018, abends
  • Finale Abgabe der Pläne und Modell
    Montag, 23. Juli 2018
  • Endkolloquium Workshop Partizipationsprozess
    Montag, 30. Juli 2018
  • Gutachter-Workshop
    KW 32

Teilnehmende

  • Caramel architekten zt-­gesellschaft m.b.h.  
  • Cobe Berlin | Vanessa Miriam Carlow  
  • David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin  
  • Graft GmbH  
  • HildundK MünchenBerlin GmbH, München/Berlin  
  • J.MAYER.H und Partner, Architekten mbB  
  • Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten, Berlin  

Preisgericht

Obergutachter:innen

Amandus Samsøe Sattler, Architekt, München
Anina Böhme (Stellv. Kühne), Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Abteilung II A – Städtebauliche Projekte
Danielle Shapira Trockland Management GmbH, Berlin, Director Development
Dr. Konrad Schmidt-Werthern (Stellv. Wöhler) Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Leiter der Abteilung Kultur
Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Staatssekretär für Kultur
Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat Berlin Mitte
Heskel Nathaniel Trockland Management GmbH, Berlin, CEO
Manfred Kühne, Leitung Abteilung II, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Prof. Ruth Berktold, Architektin, München / New York
Stefan Bernard, Landschaftsarchitekt, Berlin
Werner Schlömer (Stellv. Kühne) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Gruppenleiter, Referat II A – Innere Stadt und Hauptstadtangelegenheiten

Projekt-Ergebnisse

Anerkennung

Anerkennung: Caramel architekten zt-­gesellschaft m.b.h.

Anerkennung: Cobe Berlin | Vanessa Miriam Carlow

Anerkennung: David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin

Anerkennung: Graft GmbH

Anerkennung: HildundK MünchenBerlin GmbH, München/Berlin

Anerkennung: J.MAYER.H und Partner, Architekten mbB

Anerkennung: Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten, Berlin

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