B616 | Untersuchung städtebaulicher Entwicklungspotenziale im Block 616
In zentrumsnaher Lage, direkt am Mehringplatz und unweit des Umsteigebahnhofes Hallesches Tor, wurde im Block 616 des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin das größte Neubaupotenzial innerhalb des Sanierungsgebiets „Südliche Friedrichstadt“ ausgewiesen. Im Sinne einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung sollen diese unausgeschöpften Flächenpotenziale in einem Bereich eingebettet in bestehende Bebauung sowie etablierter Infrastrukturen nun für eine bauliche Qualifizierung genutzt werden.
Getragen vom gemeinsamen Entwicklungs- und Neubauwillen der Kooperationspartner:innen besteht hier die Möglichkeit, die städtebaulichen und freiräumlichen Defizite der Bestandssituation in eine verträgliche Nachverdichtung für qualitätvolles Bauen und Sanieren zu über- führen und identifizierte Innenentwicklungspotenziale für einen angemessenen Nutzungsmix aus Wohnen und innenstadt-affinem Gewerbe grundstücksübergreifend zu aktivieren.
Kernpunkte der Aufgabe sind es, eine wirtschaftlich angemessene und gleichzeitig städtebaulich verträgliche Geschossfläche und Nutzungsverteilung für den Standort zu definieren, die die Innenentwicklungspotenziale als auch die bestehenden baulichen Strukturen achten und fortschreiben. Städtebaulich besteht das Ziel einer angemessenen Dichte- und Höhenentwicklung, die das Spannungsverhältnis der Potenziale des Standortes und der Verträglichkeit mit dem Umfeld zu einem schlüssigen Miteinander führt.
In verantwortungsvoller Weise soll dazu das städtebauliche Gesamtensemble um den denkmalgeschützten Mehringplatz als Monument der Moderne verstanden und zur Schaffung innerstädtischer Wohn- und Gewerbenutzungen weitergebaut werden. Ein hoher Anteil an kommunalem Wohnungsbau soll dabei nicht nur der anhaltend hohen Wohnungsnachfrage im Stadtgebiet, sondern auch dem Erhalt der sozialen Bevölkerungszusammensetzung gerecht werden.
Die Neuordnung des ca. 3,5 ha großen Plangebietes bietet gleichzeitig die Chance, das vorhandene Quartier nicht nur sozial und ökonomisch, sondern auch ökologisch nachhaltig weiterzuentwickeln. Klimaneutralität und Klimaresilienz, Flächenentsiegelung sowie Aufenthalts- und Freiraumqualitäten im Kontext der Nachbarschaften sollen in einer für das Jahr 2023 angemessenen Art zukunftsweisend adressiert werden.
Entstehen soll ein Stadtbaustein, der sich städtebaulich angemessen in die Umgebung einfügt, das vorhandene Quartier mit urbanen Qualitäten bereichert, zur Aufwertung des Mehringplatzes und seiner Umgebung beiträgt und dabei die Bedarfe und Ideen aus der Nachbarschaft wie die Interessen der Kooperationsparter:innen gleichermaßen berücksichtigt.
Ziel ist die Erarbeitung einer städtebaulichen Kubatur sowie einer Nutzungsstruktur für das Plangebiet, die als konsensuale Entscheidung für ein städtebauliches Konzept durch alle Kooperationspartner:innen gleichermaßen getragen wird, umgesetzt werden soll und als Grundlage für eine Masterplanung dient.
In zwei Stufen sind dafür die bisher untersuchten und angestrebten Entwicklungsziele der einzelnen Stakeholder auf ihre Sinnhaftigkeit und Realisierbarkeit zu überprüfen und zu validieren bzw. neu zu konzipieren. Neben einer Evaluation der verschiedenen Ziele (z. B. Flächenziele und -anteile, Realteilbarkeiten, Realisierung in Bauabschnitten) sollen auch die städtebaulichen, sozialen und ökologischen Sanierungsziele des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg berücksichtigt und diese hinsichtlich ihrer möglichen Nutzungsverteilung untersucht werden. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist die Schaffung von Neubaupotenzialen – insbesondere von Wohnraum und innenstadtaffinem Gewerbe – um eine qualifizierte städtebauliche Entwicklung voranzutreiben und so die städtebaulichen und freiräumlichen Defizite zu beheben.
Im Ergebnis wird ein abgestimmtes Entwurfskonzept erwartet, das die verschiedenen Anforderungen zur Entwicklung der Grundstücke miteinander vereint und städtebaulich begründbar sowie „rechtlich zulässig“ ist. Um eine schnelle Realisierung zu gewährleisten, ist für abgestimmte Planungen des Masterplans, bzw. Teile davon, die nach § 34 BauGB genehmigungsfähig sein sollten, eine Genehmigung von entsprechenden Bauvorhaben auch vor Inkrafttreten des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplans 2-66 nicht ausgeschlossen.
Die Entwicklung im Blocks 616 wird in den einzelnen Schritten des Gesamtprozesses außerdem von weiteren Beteiligten begleitet. Dazu gehören unter anderem: LokalBau – Kooperative Stadtentwicklung, Stadtkontor – Sanierungsgebiet und Bauhütte Kreuzberg e.V. sowie Parkakadmie – Informelle Beteiligung.
Veröffentlichung Aufgabenbeschreibung
Die Aufgabenstellung an die vier Planungsteams zur Untersuchung der städtebaulichen Entwicklungspotenziale im Block 616 kann der Aufgabenbeschreibung entnommen werden.
Die Aufgabenbeschreibung B616 steht zum Download zur Verfügung.