Das zweistufige städtebauliche Wettbewerbsverfahren, dass als parallele Mehrfachbeauftragung durchgeführt wurde, hat COIDO Architects aus Hamburg als Sieger hervorgebracht. Nach einer intensiven Diskussion wurde der Beitrag von Cityförster (Hannover) und urbanegestalt (Köln) mit den 2. Preis ausgezeichnet.
1871 wurde das Henschel-Werk Rothenditmold als eines von drei großen Werken des Maschinen- und Werkzeugherstellers Henschel & Sohn in Kassel errichtet und bis in die 1970er stetig ausgebaut und um Hallen und Verwaltungsgebäude ergänzt. Von 1873 bis 1996 wurden im Werk Rothenditmold zunächst Lokomotivteile, später auch Werkzeugmaschinen, Teile für den Nutzfahrzeugbau sowie Rüstungsgüter produziert.
Seit Aufgabe des Werksgeländes und mehrfachen Eigentümerwechseln wird das Areal heute überwiegend als Lagerfläche und von Kunst-, Medien- und Kulturschaffenden genutzt. Zudem sind am Standort das Henschel-Museum und das Technik-Museum Kassel angesiedelt. Mit dem Erhalt und der Umnutzung des denkmalgeschützten Bestands der ehemaligen Herschel-Werke und der nachhaltigen baulichen Verdichtung auf dem rund 10 Hektar großen Industrieareal im Zentrum Kassels sieht der Entwurf gut 130.000 m² BGF vor.
Die historische Identität des Henschel-Areals soll unter Würdigung bestehender Nutzer und neuen Nutzungen in Einklang gebracht werden. Mit der Ausweisung von neuen Nutzungsbereichen soll ein attraktives und inklusives Quartier entwickelt werden, in dem Kunst und Kultur, lokales Gewerbe, Nahversorgung, Kinderbetreuung, Bildung und verschiedenste Formen des Wohnens und Arbeiten flexible und resiliente Räume finden.