DESY | Forschungscampus DESY in Zeuthen

Masterplan und Neubau des CTA Science Data Management Centre mit Kantine und Freianlagen, 07/2018 – 02/2019

DESY ist wichtiger Partner bei internationalen Projekten der Astroteilchenphysik und betreibt eine der weltweit größten Forschungsgruppen in der Gammaastronomie. Im Juli 2016 ist es gelungen, das Science Data Management Centre für das Zukunftsprojekt Cherenkov Telescope Array CTA mit Sitz des wissenschaftlichen Direktors an das Forschungszentrum DESY nach Zeuthen zu holen. Die Entscheidung, das wissenschaftliche Zentrum des Observatoriums in Zeuthen anzusiedeln, bedeutet eine enorme Aufwertung für den Standort und wird den Campus für die nächsten Jahrzehnte entscheidend prägen. 

Der DESY-Campus in Zeuthen zählt zu den größten Wissenschaftseinrichtungen in Brandenburg und eröffnet durch sein Programm von Forschung, Lehre und Ausbildung jungen Menschen hervorragende Zukunftsperspektiven. Gleichzeitig sichert die erstklassige Qualifikation von Fachkräften den Unternehmen dringend gesuchten Nachwuchs. 280 Menschen arbeiten derzeit in den wissenschaftlichen und technischen Bereichen. Durch die Errichtung des SDMC werden ca. 60 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus werden künftig weitere Gastwissenschaftler und Besucher das Institut besuchen. Perspektivisch werden bis zu 400 Personen auf dem Campus beschäftigt sein.

Der dadurch entstehende Raumbedarf des CTA Science Data Management Centre beträgt ca. 1.200 qm Nutzungsfläche und soll über einen Neubau auf dem Campus gedeckt werden. Hinzu kommen Nutzungsflächen von rund 500 qm für den Neubau einer Kantine, um den Mehrbedarf durch die steigenden Mitarbeiterzahlen auf dem Campus zukünftig zu decken. 

Neben dem Ausbau der Gammastrahlenforschung durch das CTA wird auch das Schulungs- und Kooperationsprogramm mit verschiedensten Bildungseinrichtungen des Landes erweitert und ausgebaut werden. Schon heute fehlen angemessene Räumlichkeiten zur Zusammenarbeit und Vermittlung der wissenschaftlichen Arbeit auf dem Campus. In den nächsten Jahren soll ein Schulungs- und Tagungszentrum mit weiteren 913 qm NUF in einem eigenen Gebäude das vorhandene Angebot auf dem Campus ergänzen. 

Insgesamt werden die heutigen architektonischen Strukturen des Campus weder ihrer aktuellen, noch ihrer zukünftigen Nutzung und der wachsenden Bedeutung des Standortes gerecht. Ziel ist, die bestehende Situation auf dem Campus in Zusammenhang mit den geplanten baulichen Maßnahmen neu zu ordnen.
Im Sinne eines „Offenen Campus“ soll zukünftig ein möglichst großer Teil des Geländes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 

Ein neuer Masterplan für die Campusgestaltung wird die verschiedenen Außenräume neu definieren, die unausgeschöpften Potenziale des Standortes am Zeuthener See entwickeln und die vorhandene heterogene Bebauung zu einem repräsentativen und funktionalen Ensemble zusammenführen. Die zu planenden Neubauten müssen sowohl den funktionalen Ansprüchen genügen als auch die neue Bedeutung des Standortes angemessen nach außen repräsentieren.

Die Realisierung der Maßnahmen wird in mehreren Schritten erfolgen. Ab 2020 sollen die Baumaßnahmen für das SDMC und für die Kantine beginnen. Das Schulungsgebäude und die Realisierung der Außenanlagen sind, vorbehaltlich der haushaltsrechtlichen Anerkennung durch die genehmigenden Stellen, für die Jahre ab 2023 vorgesehen. Für die Realisierung des SDMC und der Kantine ist insgesamt ein Kostenrahmen von ca. 6.125.000 EUR Netto in den Kostengruppen 300 und 400 veranschlagt. Für die Kostengruppe 500 beträgt der Kostenrahmen weitere 504.000 EUR Netto. Diese Summen beruhen auf einer erst im letzten Monat aktualisierten Kostenkalkulation und steht zwingend unter dem Vorbehalt der haushaltsrechtlichen Anerkennung durch die genehmigenden Stellen. 

Das Vorhaben eines Neubaus für das SDMC sowie die Erarbeitung eines Masterplanes für den Forschungscampus Zeuthen ist eine spannende Herausforderung. Der Komplexität der Aufgabe angemessen, einen hochqualitativen Neubau zu entwickeln und diesen im Rahmen einer Campus-Planung mit den verschiedenen Typologien der vorhandenen Innen- und Außenräume zu einem repräsentativen Ganzen zu vereinigen, soll nun mithilfe eines 2-phasigen Realisierungswettbewerbs eine herausragende und überzeugende Planung und der geeignete Planungspartner*In für dieses Projekt gefunden werden.

Ort

Zeuthen, Brandenburg

Auftraggeber:in

Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY

Verfahren

Nichtoffener 2-Phasiger Realisierungswettbewerb nach RPW (2013)

Projektzeitraum

07/2018 – 03/2019

Wettbewerbssumme

72.000 €

Ansprechpartner:in

Katrin Bade
bade@c4c-berlin.de

Termine

  • Teilnahme-Auswahlverfahren
    Montag, 23.07.2018 – Freitag 10.08.2018
  • Auswahlgremium
    Freitag, 17.08.2018
  • Ausgabe der Auslobung
    Montag, 20.08.2018
  • Teilnehmerkolloquium
    Dienstag, 04.09.2018
  • Abgabe 1. Phase
    Montag, 15.10.2018 (Pläne); Dienstag, 23.10.2018 (Modelle)
  • 1. Sitzung des Preisgerichts
    Freitag, 16.11.2018
  • Ausgabe Unterlagen 2. Phase
    Donnerstag, 22.11.2018
  • Rückfragenzeitraum 2. Phase
    bis Donnerstag 6. Dezember 2018
  • Abgabe 2. Phase
    Donnerstag, 17.01.2019 (Pläne); Donnerstag, 24.01.2019 (Modelle)
  • 2. Sitzung des Preisgerichts
    Freitag, 15.02.2019
  • öffentliche Ausstellung
    Montag, 11. März 2019 - Freitag, 15. März 2019

Teilnehmende

  • ARGE Oliver Jäkel Architekt und Kaspar Kraemer Architekten BDA GbR, Köln/DE mit Schröder Landschaftsarchitekten und Ingenieure, Essen/DE  
  • ATP Berlin Planungs GmbH, Berlin/DE  
  • DAHM Architekten + Ingenieure GmbH, Berlin/DE  
  • Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten, Berlin mit Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten, Dresden  
  • kleyer.kobitz.letzel.freivogel Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin/DE mit sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin/DE  
  • KohlmayerOberst Architekten Gbr, Stuttgart/DE  
  • Lehrecke Witschurke Architekten GmbH, Berlin/DE  
  • Winking · Froh Architekten GmbH, Berlin/DE  

Preisgericht

Fachpreisrichter:innen

Johannes Löbbert, Architekt, Berlin
Prof. Ulrike Lauber, Architektin, Berlin
Ralf Streckwall, Architekt, Berlin

Sachpreisrichter:innen

Christian Harringa, DESY-Direktorium, Hamburg
Kristin Hess, Referat 712, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn
Prof. Dr. Christian Stegmann, Vertreter des DESY-Direktoriums, Zeuthen

Ständig anwesende stellvertretende Fachpreisrichter:innen

Arthur Numrich, Architekt, Berlin
Stefan Bernard, Landschaftsarchitekt, Berlin

Stellvertretende Sachpreisrichter:innen

Axel Simon, Abteilungsleitung BAU, DESY, Hamburg
Nicolle Strebe-Marek, Referat 22, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Potsdam

Projekt-Ergebnisse

1. Preis

1. Preis: Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten, Berlin mit Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten, Dresden

Architektur

Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten, Berlin 
Dr.-Ing. Alexander Gyalokay

Freiraumplanung

Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten, Dresden 
Ulrich Krüger

Der Campus wirkt durch seine deutliche Adresse zum Quartier zwischen bestehendem Verwaltungsge-bäude und Schulungszentrum gut gegliedert. Um eine großzügige zentrale Mitte orientieren sich bestehende und neue Baukörper und schaffen eine gute Orientierung.
Die Wegeführung und innere Erschließung sind gut gelöst. Die Gliederung der Campusmitte in einen beruhigten grünen Bereich und einen südlich angelagerten Platz wird begrüßt. Die angebotene Wegeführung von PKW und Fußgängern auf dem „Campusanger“ führt zu einer Überlagerung von Verkehren und ist im Detail noch zu klären. Die ringförmige Erschließung unter Nutzung der Anlieferzufahrt erscheint sinnvoll.
Der neue Baukörper hat eine deutliche Signalwirkung und stellt eine klare Adresse dar. Er nimmt sowohl das SDMC, wie auch die Kantine auf. Die Orientierung des Haupteingangs zum Campusanger ist deutlich ablesbar und richtig. Die Lage der Außenterrasse der Kantine zum Wasser wird begrüßt, jedoch wird der versprochene Ausblick durch das bestehende Bootshaus eingeschränkt.
Die Gliederung in einen flachen, ebenerdigen Körper mit den öffentlichen Funktionen (Kantine, Seminar) und einem zweiten darüber liegenden und auskragenden Riegel (SDMC) überzeugt. Unterhalb der Auskragungen ergibt sich zur Campusmitte hin der Hauptzugang, zur Seeseite eine geschützte Terrasse. Aspekte wie Geborgenheit, Eingangsgeste, „Geschütztheit“ scheinen gut gelöst.
Die Anmutung und Rhythmisierung der Fassade ist klar und einladend. Sie verspricht eine hohe Qualität und ist der gegebenen Aufgabenstellung angemessen. Der Nutzerkomfort der vorgeschlagenen zweischaligen Fassade mit den daraus resultierenden, nicht zu öffnenden Fenstern wird kritisch hinterfragt. Der ausladenden Dachfläche des ausgestellten Gebäudeteils der Kantine (über dem EG) kommt eine entscheidende Rolle in der Gestaltung (Begrünung, keine technischen Anlagen) zu.
Das großzügige, lang gestreckte Foyer mit Durchblick zum Wasser wird dem Ort gut gerecht. Vor allem die klare Orientierung der Funktionseinheiten (Kantine, Versammlungsraum, Nebenräume) im EG wird positiv gesehen. Ob die eher zurückhaltende Zugänglichkeit allein durch die Öffnung zu den Treppenhäusern/Aufzug ins SDMC ausreicht, ist zu überprüfen.
Die beiden Obergeschosse sind identisch strukturiert. Der Dreibund mit außenliegenden Büroräumen und innenliegenden Nebenräumen verspricht eine hohe Funktionalität. Die an den Stirnseiten verorteten Kommunikationseinheiten mit Ausblicken zum Campus und zum See versprechen eine hohe Qualität. Gleiches gilt für die Büroeinheiten, die alle einen Blick zum See ermöglichen.
Die Anlieferung der Mensa ist gut gelöst, ebenso wird die Orientierung der Küchenarbeitsplätze zum Wasser begrüßt. Die Ausrichtung der Lagerflächen zum See sollte überdacht werden.
Insgesamt wird die Arbeit als ein sehr guter Beitrag gewertet, der bei hoher Qualität infolge seiner Kompaktheit eine wirtschaftliche Lösung erwarten lässt.

3. Preis

3. Preis: ARGE Oliver Jäkel Architekt und Kaspar Kraemer Architekten BDA GbR, Köln/DE mit Schröder Landschaftsarchitekten und Ingenieure, Essen/DE

Architektur

Kaspar Kraemer Architekten BDA GbR, Köln/DE 
Oliver Jäkel Architekt, Köln/DE 
Oliver Jäkel, Kaspar Krämer

Freiraumplanung

Schröder Landschaftsarchitekten und Ingenieure, Essen/DE 
Andreas Schröder

Fachberatende

 
 

Das Schulungszentrum wird im Eingangsbereich entlang der Platanenallee verortet und bildet zusammen mit dem Bestandsgebäude das neue Entrée zum Campus. Durch den Abbruch des vorhandenen Pförtnergebäudes ergibt sich, in Verlängerung der Platanenallee eine attraktive Eingangssituation, die selbstverständlich in den Campus hineinführt.
Für das SDMC, den Veranstaltungsbereich und die Mensa schlagen die Verfasser ein solitäres Gebäude vor, das den Campus in zwei klare Außenräume mit unterschiedlicher Qualität gliedert. Vom zentralen Platz ausgehend führt eine klare, gelungene Zuwegung zum See. Südlich des Neubaus entwickelt sich ein attraktiver Landschaftspark.
Das Gebäude und seine Positionierung auf dem Campus erfüllt den Wunsch des Auslobers an eine gute Sichtbarkeit und Präsenz des Institutes. Die klare Gliederung der Außenräume wird durch das Preisgericht positiv beurteilt.
Veranstaltungsbereich und Mensa sind folgerichtig im Erdgeschoß angeordnet, wobei sich der große Saal zum Landschaftspark und die Mensa zum See orientiert. Die Anlieferung der Kantine als auch der Eingang zur Mensa über das großzügige, gemeinsame Foyer von SMDC und Kantine sind gut gelöst. Die Funktionsbereiche im EG sind funktional und flexibel gegliedert. Durch eine Decke aus vorgespannten Beton-elementen entsteht im Bereich des Veranstaltungsraumes und des Speisesaals ein stützenfreier Raum, der beliebig eingeteilt werden kann.
Die Erschließung des SDMC in den oberen Geschossen liegt richtig an der Nord-West-Ecke des Gebäudes, zum Marktplatz orientiert, für eine repräsentative Erschließung der oberen Stockwerke ist sie aber eindeutig unterdimensioniert und erscheint nicht angemessen.
In den Obergeschossen wird ein Drei-Bund vorgeschlagen, wobei die großzügige Kernzone die Sanitärbereiche und zum See orientiert die Besprechungsräume aufnimmt. Zudem befindet sich hier eine weitere, die beiden Obergeschosse verbindende, offene Treppe, die ein schönes, kommunikatives Zentrum ausbildet. Die zusätzlich notwendigen Treppenräume liegen an der Nordseite und erfüllen alle Anforderungen an Rettungswege. Die nach Süden und Norden orientierten Arbeitsbereiche sind als klassische 1- und 2-Personenbüros dargestellt, aufgrund der Großzügigkeit des Flächenangebots sind auch andere Arbeitsformen denkbar. Den Büros vorgelagert liegen 3-seitig umlaufende Balkone, die zu einer hohen Arbeitsplatzqualität führen. Nach Süden dienen die Balkone gleichzeitig als Verschattung. Die Anbindung der westlichen, geschlossenen Fassade an die Balkone erscheint architektonisch-gestalterisch nicht schlüssig. Insgesamt bietet der Entwurf ein modernes, gut differenziertes Raumangebot, dass auch für zukünftige Arbeitswelten ansprechende Räume bietet.
Dem reichhaltigen Angebot an Flächen sowie den umlaufenden Balkonen geschuldet, wirkt der Baukörper auf dem Grundstück allerdings leider etwas zu wuchtig. Dies spiegelt sich auch in der verhältnismäßig hohen Nutzfläche, BGF und BRI.

3. Preis: kleyer.kobitz.letzel.freivogel Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin/DE mit sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin/DE

Architektur

kleyer.kobitz.letzel.freivogel Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin/DE 
Alexander Koblitz, Timm Kleyer

Freiraumplanung

sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin/DE 
Adi Faust

Der Campusgedanke wird durch die Maßstäblichkeit der, als drei Einzelgebäude konzipierten, Gebäude überzeugend weiterentwickelt. Durch die Setzung und Ausformung des SDMC-Gebäudes wird ein wohl proportionierter, dreiseitig gefasster Platz geschaffen. Das Freihalten von jeglichem ruhenden Verkehr stärkt den Gedanken eines Campusplatzes, der dadurch eine hohe Aufenthaltsqualität entwickeln kann.
Die Maßstäblichkeit des eingeschossigen Kantinengebäudes sowie die formale Ausformung fügt sich zu-rückhaltend und elegant in den sonst von jeglicher Bebauung freigehaltenen Park.
Die Erschließung des SDMC-Gebäudes vom Campusplatz aus ist u.a. durch das durchgesteckte Foyer, das den Blick zum See freigibt, überzeugend gelöst. Der Konferenzbereich zum Süden und Park orientiert, ist richtig positioniert, aber zur Kantine räumlich getrennt, hier werden nutzbare Synergieeffekte vermisst.
Die dreibündige Bürolandschaft im 1. und 2. OG ist überzeugend und wirtschaftlich gelöst. Regelmäßig angeordnete Aufweitungen im Grundriss – Kommunikationsflächen – versprechen eine hohe Aufent-haltsqualität mit Raum für informellen Austausch und schaffen eine klare Zonierung der Bürolandschaft. Kritisch gesehen wird die Ungleichheit der Ausrichtung der Büroräume zum Wasser einerseits und zum Hof andererseits.
Die am Rande des Parks gelegene Kantine wird sehr schön und klar vom Campusplatz aus erschlossen, sie liegt jedoch etwas zu nahe an der Rotbuche. Die Trennung der Anlieferung von der Publikumserschlie-ßung ist funktional richtig. Die Organisation der inneren Funktionen ist klar und überzeugend gelöst. Der zum See und zum Park orientierte wohlproportionierte Speisesaal mit vorgelagerter Terrasse überzeugt das Preisgericht durch seinen sensiblen Umgang mit dem Freiraum.
Die gezeigte Fassadensprache für das SDMC-Gebäude mit den verwendeten Materialien Holz und Beton ist unaufdringlich und nimmt Bezug auf die vorhandenen Gebäude und kann eine elegante formale Ergän-zung für den Campus darstellen. In der gleichen Eleganz und Zurückhaltung präsentiert sich die großflä-chige verglaste Fassade für die Mensa. Die Anordnung einer Dachterrasse als formale Kompensation der hier notwendigen Technikräume wird kontrovers diskutiert.
Insgesamt ist die Arbeit durch die städtebauliche Masstäblichkeit, der guten und funktionalen Grundrisse, sowie der gezeigten Feinfühligkeit in der Fassadenentwicklung ein überzeugender Beitrag für die Entwick-lung des Forschungscampus am Zeuthener See.

Engere Wahl

Engere Wahl: Winking · Froh Architekten GmbH, Berlin/DE

Architektur

Winking · Froh Architekten GmbH, Berlin/DE 
Martin Froh, Michael Sägesser
Michele Rinaldi, Nicola Perdomi, Edward Jabbour, Slawomir Klyszcz

Freiraumplanung

Frank Kiessling Landschaftsarchitekten, Berlin/DE 
Frank Kiessling
Winnie Lo

Fachberatende

EST Energie-System-Technik GmbH, Berlin/DE 
(Fachbereich: Technische Gebäudeausstattung)
 
KLW Ingenieure GmbH, Berlin/DE 
(Fachbereich: Tragwerks- und Brandschutzplanung)
 
HaGroProjekt-Team GmbH, Hannover/DE 
(Fachbereich: Küchenplanung)
 

Eine gute Raumfolge von Eingangsplatz und gestaffeltem Campusraum gliedert den zukünftigen Standort. Unter Bezugnahme auf die Maßstäblichkeit der Bestandsvilla entwickeln die Verfasser eine dreiflügelige Figur, die, zurückgesetzt vom Campuseingang, die Funktionen von Kantine und SDMC vereint.

Sinnvoll positioniert fasst der 4-geschossige Neubau für das Schulungszentrum das Entree, wird aber hinsichtlich seiner Höhenentwicklung im Bezug zur unmittelbaren Nachbarschaft kontrovers diskutiert.

Positiv wird der sehr zurückhaltende Eingriff in den Park und die gelungene maßstäbliche Verwandtschaft des Realisierungsteils zu den ufernahen Bestandsbauten bewertet. Die gleichzeitig erreichte Kompaktheit und somit Wirtschaftlichkeit der Neubauten überzeugt die Jury ebenso wie die Wertigkeit der Fassaden. Dennoch entspricht die zurückgesetzte Lage für das SDMC nicht vollständig den Erwartungen an Präsenz und Wahrnehmbarkeit für diesen Baustein.

Die Verbindung von Kantine und Konferenzbereich im präzise organisierten Eingangsgeschoss lässt eine sehr gute und angenehm selbstverständliche Nutzung für diese öffentlichen Bereiche erwarten. Die logische Lage der Vertikalerschließung im Gelenk der drei Gebäudeflügel wird sinnvoll mit einer geschossweisen Teeküche verbunden. Allerdings werden dabei zugeordnete und ausreichend bemessene Flächen für die beiläufige Begegnung und den informellen Austausch leider nicht angeboten.

Die durch die Gebäudefigur gesetzte Gliederung der Büroflächen in sechs einzelne Einheiten verspricht den Charme von jeweils flexibel unterteilbaren und räumlich gut erfassbaren Arbeitsbereichen mit diversen Ausblicken in die Umgebung. Sie birgt jedoch auch die Gefahr der zu großen räumlichen Tren- nung und mangelnden Anpassungsfähigkeit der SDMC-Bereiche, was kritisch gesehen wird.

In eigenartigem Widerspruch scheinen die gewählten streng-steinernen Rasterfassaden zu der kleintei- ligen und behutsamen Körnung des Neubaus zu stehen: gleichzeitig wertig und maßstabsgebend passen sie doch nicht so richtig zur eher informellen städtebaulichen Grundhaltung.

Insgesamt ein guter, fein ausgearbeiteter Beitrag, der jedoch an einigen wichtigen Stellen die Erwartungen an die Campusentwicklung und die Gründung des SDMC nicht erfüllen kann.

2. Phase – 2. Rundgang

2. Phase – 2. Rundgang: ATP Berlin Planungs GmbH, Berlin/DE

Architektur

ATP Berlin Planungs GmbH, Berlin/DE 
Elmar Rottkamp, Riko Sibbe
Marina Moron Frapolli, Simon Schetter, Hubert Piekarczyk

Freiraumplanung

Haefner Jimenez Betcke Jarosch Landschaftarchitektur GmbH, Berlin/DE 
homas Jarosch

Die Abfolge von mehreren unterschiedlichen Landschaftsräumen (gefasster Campusplatz, Hofraum um die Buche, offener Freiraum im Park) wird positiv bewertet, der Zugang zur Kantine im Bereich des Unterschnitts unter dem SDMC Gebäude und der geschwungenen Dachform ist räumlich sehr eng und wenig einladend, zumal die Villa dadurch stark in den Hintergrund gerückt wird. Die große Geste des Daches steht in Widerspruch zu dem eher konventionellen Büroriegel und wirkt funktional überzogen, vor allem, weil sie auf Seiten des SDMC ins Leere läuft. Der sehr schmale Bürogrundriss des SDMC weist wenig Angebote für moderne und kommunikative Arbeitsplätze auf.

2. Phase – 2. Rundgang: Lehrecke Witschurke Architekten GmbH, Berlin/DE

Architektur

Lehrecke Witschurke Architekten GmbH, Berlin/DE 
Jakob Lehrecke, Robert Witschurke, Daniel Gärtner
Quinwen Cai, Florian Kammerer, Malte Sunder-Plassmann

Freiraumplanung

gm013 giencke mattelig landschaftsarchitektur, Berlin/DE 
Paul Giencke
Marco Mattelig, Lukas Butzer, Martin Auf der Lake

Fachberatende

HDH Ingenieurgesellschaft, Berlin/DE 
(Fachbereich: Technische Anlagen)
Thomas Wolf 
Planungs- und Ingenieurbüro Wolfgang Kagel, Werder/DE 
(Fachbereich: Brandschutzplanung)
Wolfgang Kagel 
SFB Ingenieure, Berlin/DE 
(Fachbereich: Tragwerksplanung)
Björn Fischedick 

Die Abfolge von mehreren unterschiedlichen Landschaftsräumen (gefasster Campusplatz, Hofraum um die Buche, offener Freiraum im Park) wird positiv bewertet, der Zugang zur Kantine im Bereich des Un- terschnitts unter dem SDMC Gebäude und der geschwungenen Dachform ist räumlich sehr eng und wenig einladend, zumal die Villa dadurch stark in den Hintergrund gerückt wird. Die große Geste des Daches steht in Widerspruch zu dem eher konventionellen Büroriegel und wirkt funktional überzogen, vor allem, weil sie auf Seiten des SDMC ins Leere läuft. Der sehr schmale Bürogrundriss des SDMC weist wenig Angebote für moderne und kommunikative Arbeitsplätze auf.

2. Phase – 1. Rundgang

2. Phase – 1. Rundgang: DAHM Architekten + Ingenieure GmbH, Berlin/DE

Architektur

DAHM Architekten 
Ingenieure GmbH, Berlin/DE 
Kerk-Oliver Dahm
Andrea Martin, Michael Seitz

Freiraumplanung

SWUP GmbH Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Mediation, Berlin/DE 
Matthias Franke
https://www.swup.de/

Das auffällige Konzept der konzentrischen Anlage um die Rotbuche herum kann in der vertieften Bearbeitung nicht überzeugen. Zwar wird die Buche sehr in das Zentrum gerückt, allerdings wird die sich herumwickelnde Rampe in Funktion und Nutzbarkeit kritisiert. Auch die anliegenden Räume sind schwierig zu nutzen und teilweise sehr tief und unbelichtet. So ist die interessante Idee sehr wenig flexibel und aufwändig in der Realisierung.

2. Phase – 1. Rundgang: KohlmayerOberst Architekten Gbr, Stuttgart/DE

Architektur

KohlmayerOberst Architekten Gbr, Stuttgart/DE 
Regina Kohlmayer
Alina Beck, Leon Held

Freiraumplanung

Planungsgemeinschaft für Landschaftsarchitektur, Stuttgart /DE 
Markus Herthneck

Das Gebäudevolumen von SDMC und Kantine ist sehr selbstbewusst in das Areal gesetzt, insgesamt kann die Arbeit aber im Masterplan nur wenig überzeugen. Die Außenanlagen sind kaum ausgearbeitet, die Kantine ist mit dem Geländeversprung und dem Speisesaal im Sockelgeschoss aufgrund der Gefällesituation wenig realistisch. Die räumlichen Qualitäten der Obergeschosse und hier insbesondere der Erschließung und der Kommunikationsbereiche überzeugen nicht.

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