
Anlass und Ziel
Die kommunale HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist mit über 60.000 Bestandswohnungen und dem Ziel um bis zu 15.000 Wohnungen bis 2026 zu wachsen eines der größten Wohnungsunternehmen und Immobilien-Projektentwickler Berlins und Deutschland und steht für nachhaltige Bestandsentwicklung, innovative Wohnkonzepte, sozialverträgliche Quartiersentwicklung und gesellschaftliches Engagement.
Als landeseigenes Wohnungsbauunternehmen ist es die gesellschaftsvertragliche Aufgabe der HOWOGE, für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in Berlin und der Vorgaben der Landesregierung ist die HOWOGE – wie alle landeseigenen Wohnungsbauunternehmen – aufgefordert ihre Bestände zu erweitern, um ihren satzungsgemäßen Aufgaben weiter im erforderlichen Maße nachkommen zu können. Die HOWOGE setzt daher in den kommenden Jahren verstärkt auf den Neubau und Zukauf von Wohnungen. Bis 2026 soll das Wohnungsportfolio von derzeit über 60.000 auf bis zu 75.000 Wohnungen erweitert werden. Dabei ist es Ziel der HOWOGE, nicht nur das Immobilienportfolio zu vergrößern, sondern auch Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen – sozial, ökologisch, ökonomisch und quartiersbezogen.
Auf den Grundstücken Ahrensfelder Chaussee 125-145 und 157-165 in Berlin-Falkenberg plant die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH den Neubau eines lebendigen, durchmischten Quartiers mit ca. 500 Wohneinheiten auf rund 45.000 m² Bruttogeschossfläche, wobei 50% als geförderter Wohnungsbau realisiert und 50% frei finanziert wird. Die Geschoßwohnungsbauten werden durch weitere ergänzende Nutzungen, wie Gewerbeeinheiten für Büro- oder Praxisnutzung, Atelier und Einzelhandel sowie einer Kindertagestätte mit ca. 100 Plätzen ergänzt.
Das Projektgebiet mit einer Fläche von ca. 29.360 m² liegt am nordöstlichen Stadtrand von Berlin im Bezirk Lichtenberg, Ortsteile Falkenberg und Hohenschönhausen.
Der gültige B-Plan XXII-39 vom 19.7.2005 weist das Planungsgebiet als Gewerbefläche im Süden und Mischgebiet im Norden mit einer GFZ von 1,0 über das gesamte Gebiet aus. Dies lässt aktuell nur eine Geschossfläche von 29.360 m² zu. Ein wesentlicher Teil der Aufgabe liegt der Erarbeitung und Darstellung von konzeptionellen Lösungen zur Änderung der Flächenausweisung zugunsten der angestrebten höheren Ausnutzung des Grundstücks für Wohnen mit einer GFZ von mindestens 1,0 bis maximal 1,5. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der notwendigen, ggf. eigenständigen Realisierbarkeit der Wohnbebauung auf den Mischgebietsflächen. Der Anteil Wohnen/Gewerbe ist hier mit 60/40% vorgegeben.
Die neue Wohnbebauung soll Nutzern jeden Alters entsprechen. Gefragt ist ein zukunftsfähiges flexibles Wohnangebot, welches sowohl die Bedürfnisse von Singles, Familien als auch von Senioren und mobilitätseingeschränkten Nutzern berücksichtigt.
Das Vergabeverfahren der Planungsleistungen wird in zwei Phasen durchgeführt. Die Entwicklung eines überzeugenden städtebaulichen Konzeptes auf dem Projektgebiet und die Auseinandersetzung mit seinen umgebenden Strukturen und Freiflächen innerhalb des städtebaulichen Kontextes sollen insbesondere in der 1. Verfahrensphase als grundlegende Entwurfsidee erarbeitet werden. Hier ist eine Lösung gefragt, die die Nutzungsänderung (GE-MI) auch architektonisch abbilden lässt. Zudem steht insbesondere die Frage der Realisierbarkeit von Wohnnutzungen mit einer höheren Dichte entlang der Ahrensfelder Chaussee mit untergelagertem Gewerbe im Vordergrund. Anhand der Konzeptvorschläge der ersten Phase werden Ausloberin und Bezirksverwaltung die planungsrechtlichen Vorgaben weiter präzisieren. In der 2. Verfahrensphase stehen dann die weitere Anpassung und Ausarbeitung anhand der präzisierten Vorgaben und die vertiefende Bearbeitung des architektonischen Konzepts und insbesondere die Wohnungsqualitäten im Fokus.
Die Baukosten sollen den Kostenrahmen für die Kostengruppen (KG) 300, 400, 500 in Höhe von 1.875 €/m² Wohnfläche (brutto) nicht überschreiten. Für Gewerbeflächen ist ein Wert in Höhe von rund 1.500 €/m² gif-Fläche (brutto) einzuhalten. Der Baubeginn wird für das Jahr 2021 angestrebt.
Ziel des Verfahrens ist es, eine Wohnbebauung mit Gewerbeflächen und Folgeeinrichtungen als urbanes Quartier in kosten-, flächen-, und ressourcensparender Bauweise bei gleichzeitig hoher städtebaulicher und effizienter funktionaler Qualität zu entwickeln.
Verfahren
Das Verfahren wurde als zweistufiges Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlägen nach VgV durchgeführt, wobei grundsätzliche Lösungsmöglichkeiten zur oben genannten Bauaufgabe in städtebaulicher, funktionaler und freiraumplanerischer Hinsicht erwartet wurden.
Zeitraum des Verfahrens: Februar 2020 – Juli 2020
Aufwandsentschädigung
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Im Rahmen des Verfahrens wurden Aufwandsentschädigungen in Höhe von insgesamt 52.650 EUR inkl. Ust. ausgezahlt.
Beteiligte
Beteiligte des Verfahrens waren die Auftraggeberin und die Unternehmen der Rahmenvereinbarung, die mittels Rahmenvereinbarung zur Teilnahme am Verhandlungsverfahren ausgewählt wurden.
Darüber hinaus wurde ein Bewertungsgremium zur Beurteilung der Lösungsvorschläge von der Ausloberin einberufen, sowie Sachverständige und ein verfahrensbetreuendes Büro mit der Prüfung der Projektskizzen in Stufe 1, und der Projektstudien als Bestandteil der Angebote in Stufe 2 des Verhandlungsverfahrens beauftragt.
AusloberinHOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH
Rahmenvertragspartner
roedig.shop architekten bda, Berlin
Winking Froh Architekten GmbH, Hamburg/Berlin
CKRS Architektengesellschaft mbh, Berlin
BRH Generalplaner GmbH, Berlin
Sweco GmbH, Berlin/Frankfurt am Main
ZOOMARCHITEKTEN GMBH, Berlin
Jury
Chiara Derenbach, Projektleiterin Development, HOWOGE, Berlin
Stefan Schautes, Leiter Neubau, HOWOGE, Berlin
Katja Vollmar, Leiterin Immobilienbewirtschaftung, HOWOGE, Berlin
Klaus Güttler-Lindemann, Amtsleiter Stadtentwicklungsamt, Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Ines Dobosic, Architektin, COBE Berlin, Berlin
Agata Waszczuk, Landschaftsarchitektin, Berlin
Stefan Bernard Landschaftsarchitekten, Berlin
Michael Ziller, Architekt und Stadtplaner, zillerplus, München
Sachverständige
Denise Jekel-Ott, Projektleiterin Neubauprojekte, HOWOGE, Berlin
Jens Bortnowsky, Personal und Recht, HOWOGE, Berlin
Tanja Böttcher, Immobilienintegration, HOWOGE, Berlin
Kathrin Fritsche, Abt. Stadtplanung, Bezirksamt Lichtenberg, Berlin
Ruth Pützschel, Abt. Stadtplanung, Bezirksamt Lichtenberg, Berlin
Elke Kramer, Ingenieurbüro Kramer & Partner, Teltow
Martin Panhorst, Freie Planungsgruppe Berlin GmbH, Berlin
Peter Scholz, Scholz Akustikberatung, Berlin
Matthias Thiemann, hhpberlin – Ingenieure für Brandschutz GmbH, Berlin
Heike Weber, Kramer + Kramer, Bau- und Projektmanagement GmbH, Berlin
Ergebnis
Zuschlag Sweco GmbH, Berlin/Frankfurt am Main
ERLÄUTERUNGSTEXT: HIER klicken.
Erbrachte Leistungen
Verfahrensbetreuung, Auslobung, Vorprüfung
Termine
Ausgabe der Unterlagen der 1. Stufe | 05.07.2018 |
Ende der Rückfragen 1. Stufe | 19.07.2019 |
Abgabe der Arbeiten 1. Stufe | 21.08.2018 |
Sitzung des Bewertungsgremiums der 1. Stufe | 11.09.2018 |
Ausgabe der Unterlagen der 2. Stufe | 10.01.2019 |
Abgabe der Arbeiten 2. Stufe | 07.03.2019 |
Sitzung des Bewertungsgremiums der 2. Stufe | 05.04.2019 |